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FCI - Standard Nr. 172 / 14. 04. 1999 / D PUDEL (Caniche)
URSPRUNGFrankreich. ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILDHarmonisch, von mittleren Proportionen, mit charakteristischem gelocktem oder geschnürtem Haarkleid. Er erweckt den Eindruck eines intelligenten, stets wachsamen, munteren, sowie harmonisch gebauten Hundes, der sehr elegant und stolz ist. VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN)Er zeichnet sich durch seine Treue, Gelehrigkeit und Ausbildungsfähigkeit aus, was ihn zum besonders angenehmen Gesellschafter macht. KOPFVornehm, gradlinig, in Proportion zum Körper. Seine Länge soll etwas mehr als zwei Fünftel der Widerristhöhe ausmachen. Er darf weder schwer noch massiv wirken, aber auch nicht übertrieben fein sein. Seine Form soll unter der Haut, die ihn bedeckt, klar erkennbar sein. OBERKOPF SchädelGut geformt. Seine Breite beträgt weniger als die Hälfte der Kopflänge. (Die Seitenlinie bildet mit der Längsachse einen Winkel von 16 bis 19°). Von oben betrachtet erscheint der Schädel in der Längsachse oval, im Profil leicht konvex. Die Längsachsen sind leicht auseinanderlaufend. AugenbrauenbogenMässig betont, mit langem Haar bedeckt. StirnfurcheBreit zwischen den Augen, zum stark ausgeprägten Hinterhauptbein abnehmend. (Beim Zwergpudel darf das Hinterhaupt- bein weniger betont ausgebildet sein). StopSehr gering ausgeprägt, wie bei Hunden von mittleren Proportionen üblich. GESICHTSSCHÄDEL NasenschwammGut entwickelt, im Profil gesehen senkrecht, Nasenlöcher gut geöffnet. Bei schwarzen, weißen und silbernen Hunden ist die Nase schwarz; bei den braunen ist sie braun; bei den Apricot-Pudeln reicht die Farbspanne von dunkelbraun bis schwarz. FangOberes Profil gradlinig, in der Länge ca. neun Zehntel der Schädellänge entsprechend. Die beiden unteren Kieferknochen verlaufen fast parallel. Der Fang erscheint kräftig und elegant, jedoch nicht spitz. Das untere Profil wird durch die Kiefer, nicht durch den Rand der Oberlippe bestimmt. LefzenSchwach entwickelt, eher trocken, von mittlerer Dicke. Die Oberlippe liegt auf der Unterlippe, ohne überzuhängen. Beiden schwarzen, weissen und silbernen Pudeln sind die Lefzen schwarz. Bei den braunen sind sie pigmentiert; bei den Apricot-Pudeln reicht die Farbspanne von dunkelbraun bis schwarz. Der Lefzenwinkel darf nicht ausgeprägt sein. Kiefer / ZähneScherengebiss mit kräftigen Zähnen. BackenNicht hervortretend, durch Knochen geformt. Die Partie unterhalb der Augen ist gut gemeisselt und gering ausgefüllt. Die Kaumuskeln sind wenig entwickelt, die Jochbeine treten nur sehr gering hervor. AugenFeuriger Ausdruck. In Höhe des Stirnabsatzes, leicht schräg eingesetzt. Mandelförmige Lidspalte. Bei den schwarzen, weißen, silbernen und apricot Pudeln sollen die Augen schwarz oder tief dunkel- braun sein. Braune Pudel dürfen dunkel bernsteinfarbene Augen haben. OhrenZiemlich lang und entlang den Wangen herabhängend. Der Ansatz befindet sich in der Verlängerung einer Linie, die vom Profil der Nasenkuppe ausgeht und unterhalb des äußeren Augenwinkels verläuft. Flach, unterhalb des Ansatzes breiter, Spitzen abgerundet, mit sehr langem, welligem Haar bedeckt. HALSFest, Nackenlinie leicht gebogen, von mittlerer Länge, gut proportioniert; den Kopf hoch und stolz tragend. Ohne Wammenbildung. Im Schnitt ist der Hals oval. Seine Länge soll geringer als die des Kopfes sein. KÖRPERDer Körper des Pudels ist wohlproportioniert; die Länge übertrifft in der Regel die Widerristhöhe. WiderristMässig ausgeprägt. RückenKurz, von harmonischer Linienführung. Weder Karpfen-noch Senkrücken. Widerrist und Kruppe sollen sich ungefähr auf derselben Höhe befinden. LendenFest und muskulös. KruppeGerundet, jedoch nicht abfallend. VorbrustNormal, entsprechend einem Pudel von mittleren Proportionen. Die Spitze des Brustbeins soll leicht hervortreten und ausreichend hoch liegen, um eine hohe, graziöse und vornehme Kopfhaltung zu gewährleisten. BrustkorbBis zu den Ellenbogen reichend. In der Breite zwei Drittel der Tiefe entsprechend (gemessen von der Wirbelsäule bis zum Brustbein). Der Brustumfang, hinter den Schultern gemessen, sollte die Widerristhöhe um wenigstens 10 cm übertreffen. RippenOvales Rippenschiff. Im Bereich des Rückens breit. Untere Profillinie und BauchAufgezogen, jedoch nicht windhundartig wirkend. RUTE
Ziemlich hoch, auf Höhe der Lendenpartie angesetzt. Sie kann entweder natürlich belassen werden oder auf ein Drittel körpernah, oder auf die Hälfte der natürlichen Länge kupiert werden. Im Stand ist die Rute unten, in der Bewegung wird sie schräg nach oben gerichtet getragen.
GLIEDMASSEN VORDERHANDDie Vorderläufe sind vollkommen gerade und parallel gestellt. Elegant, gut bemuskelt, mit guten Knochen. Der Abstand, gemessen vom Ellenbogenhöcker bis zum Boden, entspricht fünf Neuntel der Widerristhöhe. SchulternSchräg liegend, gut bemuskelt; das Schulterblatt soll mit dem Oberarm einen Winkel von 90° bis 110° bilden. OberarmDie Länge des Oberarms entspricht der des Schulterblattes. VorderfubwurzelgelenkIn Verlängerung des Unterarms. VordermittelfußKräftig, aber nicht massiv, von der Seite gesehen fast gerade. VorderpfotenEher klein, fest geschlossen, ein kurzes Oval bildend. Zehen gut gewölbt, sehnig, kompakt, durch Schwimmhäute verbunden, senkrecht auf harten und dicken Ballen stehend. Die Krallen sind bei den schwarzen und silbergrauen Pudeln schwarz, bei den braunen sind sie schwarz oder braun. Bei den weißen Pudeln können die Krallen hornfarben oder von unterschiedlicher Pigmentierung bis hin zum Schwarz sein und müssen der allgemeinen Pigmentierung entsprechen. Weiße Krallen sind ein Fehler! Bei den Apricot-Pudeln sind die Krallen braun, und zwar in allen Abstufungen vom Dunkelbraun bis hin zum Schwarz, wobei letztere Farbe nicht zu bevorzugen, aber zu tolerieren ist. HINTERHANDVon hinten betrachtet sollen die Läufe parallel gestellt sein. Muskulatur gut entwickelt und deutlich in Erscheinung tretend. Die Verbindung zum Sprunggelenk ist ziemlich gewinkelt. Die verschiedenen Gelenkwinkel (Hüft-, Knie- und Sprunggelenk) müssen so ausgeprägt sein, dass jegliche Steilheit vermieden wird; diese hat manchmal eine unerwünschte, abfallende Kruppe zur Folge. SchenkelGut bemuskelt und kräftig. Hintermittelfuß und FusswurzelVertikal. Der Pudel muss ohne Afterkrallen geboren werden. HinterpfotenSiehe Vorderpfoten. GANGWERKDer Pudel hat eine tänzelnde und leichtfüßige Gangart. Er darf nie einen fließenden oder gestreckten Gang haben. HAUTGeschmeidig, ohne Schlaffheit, pigmentiert. Bei schwarzen, braunen, silbergrauen und apricotfarbenen Pudel muss die Pigmentierung der Farbe des Haarkleides entsprechen. Bei den weissen Pudeln wird eine silbergraue Hautfarbe angestrebt. HAARKLEID HAARPudel mit lockigem Haar (Wollpudel): Üppig, von feiner, wolliger Textur, gut gekräuselt, elastisch und dem Druck der Hand widerstehend. Die Wolle soll sehr dicht, reichlich, von gleichmässiger Länge, ebenmässige Locken bildend und üblicherweise gekämmt sein.Schnürenpudel : Reichliche Wolle von feiner Textur, wollig und dicht, charakteristische Schnüre von gleicher Länge bildend, die mindestens 20 cm lang sein sollen. FARBESchwarz, Weiss, Braun, Silbergrau, Rotfalb und Apricot. Braun: Rein, ziemlich dunkel, von regelmäßiger und warmer Farbe. Farbliche Abstufungen dürfen weder ins Beige noch in hellere Töne gehen.Silbergrau: Regelmässig. Farbliche Abstufungen dürfen weder ins Schwarze noch ins Weiße schlagen.Apricot: Regelmässig. Farbliche Abstufungen dürfen weder ins Beige oder ins Cremefarbene, noch ins Rot oder Kastanienfarbene, auch nicht ins Braun oder in Brauntöne gehen.Rotfalb: Muss regelmäßig über den ganzen Körper sein. Es darf niemals ins Apricotfarbene gehen.
GRÖSSE
WiderristhöheGrosspudel : Über 45 bis 60 cm, mit einer Toleranz von 2 cm. Der Grosspudel soll einen vergrösserten Kleinpudel darstellen und auch dessen typische Merkmale aufweisen.Kleinpudel : Über 35 bis 45 cm.Zwergpudel : Über 28 bis 35 cm. Der Zwergpudel soll einen verkleinerten Kleinpudel darstellen und nach Möglichkeit dieselben Proportionen, unter Ausschluss jeglicher Verzwergungsmerkmale, aufweisen.Toy-Pudel : Unter 28 cm. (Der erwünschte Idealtyp wäre 25 cm). Der Toy stellt in seinem Gesamtbild das Aussehen eines Zwergpudels dar, und gleiche Proportionen erfüllen alle Standardbedingungen. Alle Merkmale einer Verzwergung sind ausgeschlossen, nur das Hinterhauptbein ist weniger betont. FEHLERJede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte. Karpfen- oder Senkrücken Zu tief angesetzte Rute Zähne:Vorbiss sowie unregelmäßige Zahnstellung.Sämtliche Schneidezähne, Fangzähne, Prämolaren und die beiden Molaren 1 im Unterkiefer müssen vorhanden sein.Das Fehlen von 2 PM 1 wird nicht bestraft.Das Fehlen eines Molaren 1 oder 2 (M1 oder M2) im Oberkiefer oder eines Molaren 2 oder 3 (M2 oder M3) im Unterkiefer wird nicht bestraft. AUSSCHLIESSENDE FEHLER :Mangelnder Ausdruck im Typus des Kopfes.Rückbiss.Fehlen eines Schneidezahns.Fehlender Rute.Afterkrallen oder Spuren davon an den Hinterläufen. N.B.Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden |